Kategorie-Archiv: Thüringer Energierevolution

Eigenversorgung, -verteilung und -nutzung aus 100% erneuerbarer Energien

Eigenversorgung, -verteilung und -nutzung aus 100% erneuerbarer Energien

Die erneuerbaren Energiequellen sind nahezu unerschöpflich und könne klimaneutral erzeugt werden. Sonne, Wind, Wasser und Biomasse sind naturgemäß überall auf der Welt vorhanden. Energie wird immer vor Ort verbraucht, Energie auch vor Ort zu erzeugen, verkürzt die Transportwege erheblich und verringert globale Abhängigkeiten. Milliardenschwere Transportaufwendungen für Rohstoffe und fossile Energien können mit erneuerbaren Energien vor Ort deutlich reduziert werden. Regional erzeugte und genutzte Energie führt zu Energieautonomie gegenüber Ölstaaten, multinationalen Konzernen und nationalen Energiekonzernen, die sowohl die Energieerzeugung als auch die Kosten diktieren. Diese Autonomie kann eine Basis sein, auf der wirtschaftliche, soziale und demokratische Unterschiede weltweit aufgehoben werden können.

Für mehr Infos geht es hier zum Energiekonzept der Linksfraktion.

Nazis im Kreis laufen lassen – Energie effizient nutzen

Wir werden ja wohl noch träumen dürfen: Solange es noch keine Antifaschismus-Klausel in der Thüringer Landesverfassung gibt und Demonstrationen von alten und neuen Nazis nicht grundsätzlich verboten werden können, sollten diese effizient genutzt werden. Nazi-Demos sind nur noch in einem extra angefertigten Riesen-Hamsterrad zugelassen und haben eine Mindestdauer von acht Stunden. Wer vorher aufhört zu laufen, bekommt einen Platzverweis. Die Gewinne, die mit der Energieproduktion erwirtschaftet werden, fließen direkt in die Einrichtung dezentraler Unterkünfte für Flüchtlinge.

Starke Stadtwerke – starke Kommunen

Eine wachsende Zahl von Kommunen setzt auf Energieversorgung in eigener Regie. Die Kommune ist der richtige Ort für eine effektive Energienutzungsplanung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb muss die Rekommunalisierung der Energieversorgung vorangetrieben werden. DIE LINKE setzt sich für Stadtwerke und andere Organisationsformen ein, die als ihren Geschäftszweck die kommunale Daseinsvorsorge definieren und sich dadurch spürbar von großen Konzernen unterscheiden. Was in zahlreichen Städten und Gemeinden erfolgreich praktiziert wird, sollte das ganze Land prägen: effiziente, preisgünstige und ökologische Energieversorgung in kommunaler Hand.

Energie in öffentlicher Hand und unter demokratischer Kontrolle

Wie Energie erzeugt, verteilt und bezahlt wird, ist auch eine Frage von Demokratie und Teilhabe. Jahrzehntelang konnte das Wirtschaftsdiktat der Stromkonzerne die Weichenstellungen in der Energiepolitik unmittelbar bestimmen. Aber Energie  ist Daseinsfürsorge, die für uns – wie Wasser, Gesundheit und Bildung – ausschließlich als Teil öffentlicher Verantwortung zu begreifen ist. Die Frage nach einem Energiesystemwechsel muss mit der Frage nach einer Veränderung des Wirtschaftssystems hin zu einer sozial gerechteren Gesellschaft einhergehen. Nach der vollständigen Rekommunalisierung des EON-Energienetzes müssen auch weitere Bereiche der Energieversorgung in öffentliche Hand. Stadtwerke und Energiegenossenschaften werden wir darum ausdrücklich fördern.

Energetische Sanierung von Kultureinrichtungen ermöglichen

An fast allen Thüringer Kultureinrichtungen ist durch massive Kürzungen der Investitionspauschale, die für die Instandhaltung der teils maroden Bausubstanzen eingesetzt wird, ein beträchtlicher Investitionsstau entstanden. Auch deshalb sind die meisten Kultureinrichtungen Thüringens noch weit davon entfernt, energieeffizient zu sein, was auch die Unterhaltungskosten für die Träger der jeweiligen Einrichtung in die Höhe treibt. Daher ist eine energetische Sanierung für die Einrichtungen zu ermöglichen.

Thüringen zum Forschungslabor erneuerbarer Energien machen

Thüringen hat ein hohes Potential im Forschungsbereich. An hiesigen Hochschul- und Forschungseinrichtungen wird an verschiedenen, energetisch hoch spannenden Lösungen, wie z.B. Speichermedien oder Strommanagementsystemen, gearbeitet. Und mit voll in öffentlicher Hand befindlichen Netz, ohne Atom- oder Kohlekraftwerke ist es unser Ziel, in Thüringen spätestens bis zum Jahre 2040 eine 100 % Vollversorgung mit Strom aus hier in der Region erzeugten erneuerbaren Energien zu schaffen. Der Weg lautet: dezentrale, regionale und regenerative Energieerzeugung, -verteilung und –nutzung. Was nützen die neuesten Solarmodule, wenn sie unter fragwürdigen Bedingungen gefertigt und erst über die Weltmeere transportiert werden müssen.

Energieselbstversorgung zu einem Markenkern machen

Thüringen zählt zu den Bundesländern mit dem höchsten Stromimport. Es gibt im Land – glücklicherweise – kein Atomkraftwerk, kein Kohlekraftwerk. Dieser vermeintliche Nachteil ist ein Vorteil! Denn Thüringen hat riesige, bislang ungenutzte Reserven bei erneuerbaren Energien und kann ein Musterland dezentraler Energieerzeugung und -verteilung aus einem Mix regenerativer Energien zu werden. Sonne, Wind, Biomasse, Wasser, Geothermie – für alles gibt es gute bis sehr gute Voraussetzungen. Ebenso gibt es in Thüringen ein hohes Potential im Forschungsbereich, den Technologieverbund solarvalley und das erste vollkommunalisierte Stromnetz.

Solidarität: Auf dem Land mehr Energie gewinnen, in den Städten weniger verbrauchen

Die ländlichen Regionen können als Energiemotoren für das ganze Land entwickelt werden und damit Dörfern eine neue Funktionalität (und Dauerarbeitsplätze) gegeben werden. Hier können in größerem Maße die Potentiale von Wind, Sonne, Wasser, Biomasse genutzt werden als in eng bebauten Ballungsräumen. Mit der Übernahme des Thüringer Netzes in die öffentliche Hand kann dafür ein virtuelles Kraftwerk organisiert werden, dass mit modernsten Managementsystemen (wie z.B.  smart grid oder smart metering) und neueste Speichertechnologien eine flächendeckende Versorgung garantiert und erhebliche Kostensenkungspotentiale hat.

Energiesparpotential erhöhen

Es gilt zahlreiche Maßnahmen zu ergreifen, die den Energieverbrauch von Strom und Wärme – mehr als 20 Prozent sind möglich – senken. Unter anderem brauchen wir dazu ein neues Verständnis des Bauens. Sämtliche Möglichkeiten des Einsatzes von erneuerbaren Energien sollten bei baulichen Überlegungen Pflicht sein. Möglichkeiten sind auch das Contracting, also der Vorfinanzierung durch Dritte und Abzahlung der Investitionskosten aus den eingesparten Energiekosten. Weitere Maßnahmen sind die Umstellung von Straßen- und Platzbeleuchtungen sowie Ampelanlagen flächendeckend auf LED-Technik, Energiesparen in allen Haushalten oder Änderung des Steuerrechts (Energiesparen belohnen und Energieverschwendung „bestrafen“).